Tipps - Blechbearbeitung - Schweißen
Das richtige Schweißen
Endlich kommt man zur Praxis! Es ist auf jeden Fall wichtig einige Übungen an Testblech auszuüben,
bevor man die hintere Schwinge des nächsten Winterprojekts zusammenschweißt. Nachdem das Blech
ausreichend befestigt und die Masse angeschlossen wurde, kann man anfangen. Dabei probiert
man unterschiedliche Schweißtärken und verschiedenen Drahtvorschub aus. Nach einigen Schweißstellen
wird man diese Einstellungen automatisch machen. Wichtig ist die richtige Haltung der Pistole optimal ist
ein 45° Winkel zum Arbeitsmaterial. Außerdem kann man “führend” (bei dem die Schweißnaht gezogen
wird) und “stechend” (man arbeitet entgegen der Naht) arbeiten. Dies ist für unterschiedliche Ergebnisse
wichtig.
Nachdem die ersten Schweißpunkte (wenn auch nicht perfekt) gesetzt wurden, sollt man das Ergebnis kontrollieren. Ein gelungener Schweißpunkt
sollte auf der Oberseite einen Berg mit einem kleinen Krater in der Mitte gebildet haben. Die bunte Verfärbung sollte kreisförmig um den
Schweißpunkt verlaufen. Auf der Rückseite sollte sich nur eine kleine Ausbeulung gebildet haben.
Es gibt im Grunde zwei Fehler, die man machen kann: Entweder brennt man anstelle des Schweißens ein Loch in das Blech, oder die Schmelze
verbindet sich nicht ausreichend mit dem Blech. Bei dem ersten Problem ist die Schweistärke zu hoch. Außerdem sollte man mit etwas mehr
Drahvorschub arbeiten. Das zweite Beispiel ist Erkenntnis von zu wenig Schweißstrom.
Mit etwas Übung sollte man eine richtige Schweißnaht ziehen können. Der Draht sollte dabei gleichmäßig mit dem Blech verschmelzen. Dies ist am
Klang oder an den Funken zu hören.
Schweißen
Das Schweißen und das Löten sind Methoden, um Metalle miteinander stoffschlüssig zu verbinden. Beim Schweißen werden zwei gleiche
Grundwerkstoffe meistens mithilfe eines Lichtbogens zum Schmelzen gebracht und mit einem weiteren zugeführten Zusatzwerkstoff verbunden.
Immer seltener wird das sogenannte Autogenschweißen, bei dem die Schmelztemperatur durch eine heiße Flamme erzeugt wird. Das Löten
hingegen arbeitet mit einer viel niedrigeren Temperatur.
Man kann zwischen 4 Schweißverfahren unterscheiden. Jedes davon ist für ein Gebiet spezialisiert und hat Vor- und Nachteile:
Das Elektroschweißen
Das Elektroschweißen, auch bekannt als “Lichtbogenhandschweißen”, wird für dicke Materialien verwendet. Die
Schmelztemperatur wird durch einen elektrischen Lichtbogen zwischen Elektrode und Werkstück erzeugt. Mit
einem Elektrodenhalter wird die Elektrode entlang der Naht geführt. Die flüssige Schweißnaht wird mit einer
Schlacke-Schicht, die durch die Elektrode erzeugt wird, geschützt. Sie muss man nach dem Abkühlen abschlagen.
Das Autogenschweißen
Diese Technik wurde früher oft angewandt. Mit einer ca. 3000 Grad heißen Flamme wird der Werkstoff zum
Schmelzen gebracht. Ein von Hand zugeführter Schweißstab diehnt als Zusatz. Der Vorteil ist, dass man den
Brenner gleichzeitig zum Schneiden von Werkstoffen benutzen kann.
Das Schutzgasschweißen
Diese Methode ist für kleinere Metallarbeiten am wichtigsten. Das Schutzgasschweißen wird häufig für Bleche und
dünnwandige Metalle eingesetzt. Es ähnelt dem Elektroschweißen, weil auch hier die Schmelztemperatur von
einem elektrischen Lichtbogen zwischen Elektrode und Werkstück erzeugt wird. Die Elektrode wird aber
automatisiert vom Gerät zugeführt. Das Schweißbad wird von einem Schutzgas umhüllt, das aus der Düse strömt.
Das Wolfram-Schutzgasschweißen
Das Wolfram-Schutzgasschweißen gehört (wie der Name schon sagt) zu dem Schutzgasschweißen. Ein
Lichtbogen schmilzt das Material und ein Gas umhüllt die Schmelze. Der Unterschied ist, dass der Zusatzwerkstoff
von Hand zugeführt wird.
Der richtige Arbeitsplatz
Mit einigen Tipps und Tricks lässt sich das Schweißen relativ leicht erlernen.
Zuerst ist die Arbeitskleidung wichtig! Eine Schürze hält heiße Funken oder Schmelze fern, dicke
Lederhandschuhe schützen vor Verbrennungen und ein Schweißhelm ist natürlich unentberlich. Sie gibt
es in verschiedenen Preisklassen. Ein einfaches “Schweißschild ist nur etwas für grobe Arbeiten. Denn
mit ihm hat man nur eine Hand zum Schweißen frei. Besser geeignet sind Helme, die man sich auf den
Kopf schnallt. Es gibt sogar welche, die beim Schweißen das Glas automatisch abdunkeln.
Ein weiterer Faktor ist die Arbeitsbedingung. Eine stabile Werkbank mit ausreichender Beleuchtung ist ein
guter Arbeitsplatz. DIeser sollte auserdem gut gelüftet sein und Freiraum für das Schweißgerät lassen.
Das richtige Schweißgerät
Für viele stellt sich die Frage nach dem richtigen Schweißgerät. Dabei sind erst einmal die Bedingungen zu berücksichtigen. Ist ein Starkstrom-
Anschluss vorhanden? Und für welchen Zweck brauch ich das Schweißgerät?
Für kleine bis große Blecharbeiten und für kleine Stahlarbeiten sollte ein Schutzgasschweißgerät mit 230V Anschluss genügen. Man will ja nicht
gleich in der Hinterhofgarage 5m lange Doppel-T-Träger zusammenschweißen! Ein weiteres Kriterium ist die Leistung des Gerätes. ein 150-200W
starkes Gerät reicht volkommen aus. Dabei spielt immer der Preis eine wichtige Rolle. Mit 50€ kommt man in der Regel nicht weit. Man sollte für
ein ordentliches Gerät 180€ - 500€ einplanen. Man merkt, dass es sehr viele verschiedene Geräte gibt. Es sollte eine leicht wechselbare
Drahtrolle, eine seperate Eistellmöglichkeit für Drahtvorschub und Schweißstärke haben und am besten wäre ein abnehmbarer Schweißschlauch.
Die Schweißverfahren
Unterschiedliches Material erfordert auch unterschiedliche Schweißtechniken. Für dünnes Blech sollte
man das sogenannte “Pilgerverfahren anwenden.
Dabei darf man keine durchgehende Naht ziehen! Sie
würde das Blech wegen der starken Hitze, die dabei entsteht, verziehen.
Das Pilgerverfahren bedeutet Schweißpunkte in möglichst großen Abständen am Material zu setzen.
Außerdem lässt man dazwischen immer etwas Zeit, damit sich das Blech abkühlen kann.
Mit vielen kleinen Schweißpunken verbindet man nun das Material.