Tipps - Werkstatt - Kugellager
Damit dreht sich´s besser!
Es ist immer auf den Zustand der Kugellager zu achten. Werden sie nicht mehr ausreichend geschmiert, können sie bald ihren Geist
aufgeben. Deswegen zeigt diese Anleitung, wie man am besten Kugellager wechselt - am Beispiel von Radlagern.
Kugellager entfernen:
Meistens sind die Kugellager in Aluminium eingepresst. Dieses dehnt sich bei ca. 80°C mehr als Stahl aus. Um diesen Effekt hervorzurufen,
wird das Teil, abhängig von der Größe des Objekts, 20min in einem Ofen mit 100-120°C gelegt.
Kugellager einpressen
Meistens sind die Radnaben beschichtet. Ihr machen die 120°C nichts aus, denn die Beschichtung wird erst bei 200°C fließfähig.
Dabei sollte sich das Material genügend ausdehnen, sodass man
mit etwas Öl die Lager herausschlagen kann. Leider haben die
Kugellagersitze einen Anschlag, sodass man sie nicht einfach von
einer Seite zur anderen drücken kann. Stattdessen muss man sich
mit Schraubendrehern behelfen. Man schlägt damit vorsichtig auf
die Kante der inneren Hülse, sodass das Kugellager auf der
anderen Seite nach außen gedrückt wird.
Wieder legt man die Naben für 20min in den Ofen. Die Lagersitze
müssen absolut von Beschichtungsresten oder Unebenheiten
blank sein. Vorher sollte man die Kugellager ins Gefrierfach legen.
Umso länger man das macht, desto kälter und auch kleiner
werden die Kugellager. Dadurch lassen sie sich besser
einpressen.
Damit man die Lager nicht schräg einpresst, sollte man sich eine
M12 Gewindestange mit passender Mutter besorgen und sie im
Schraubstock fest verankern. Darauf kommt eine ebene
Holzunterlage, die im rechten Winkel zu Stange liegen muss.
Wenn die Nabe heiß und die Lager kalt genug sind, befördert
man beides möglichst schnell zur Vorrichtung und legt es
übereinander. Nun muss man eine Nuss aufsetzen, die genau
auf den Rand des Lagers drückt (vorher raus suchen!). Darauf
schraubt man die Mutter und zieht so das Lager langsam in den
Lagersitz. Den Anschlag merkt man, wenn es deutlich schwerer
geht.